Montag, 13. April 2015
Stadtfest - oder, (nicht)Sehen und (nicht)Gesehen werden
Gestern war mal wieder verkaufsoffener Sonntag.
Und, warum auch immer, hab ich das Bedürfnis, mich ein bisschen rauszuputzen und mal durch das verschlafene Örtchen zu schlendern.
Und, wie immer bei solchen "Events", war es im Ort gerammelt voll. Aus allen umliegenden Orten kamen se angereist, denn es gab auch mal wieder ein paar Autos zu bewundern, neben den offenen Geschäften.
Also geh ich mit meinem Mann mal durch das Gewimmel. Und bereits nach 5 Minuten wird es mir zuviel. Die schreienden Kinder, welche kurzzeitig die gefühlte Mehrheit ausmachten, stressten mich fast so sehr, wie die "OHHHH, Frau Müller-Meier-Lüdenscheidt, was machen SIE denn hier?" im-Weg-Stehenbleiber.
Penetrante im-Weg-Stehenbleiber, versteht sich. Solche, denen früher einmal zu oft der Satz:"Hey, ist Dein Vater Glaser? Der hat seinen Job nicht ordentlich genug gemacht, Du bist nicht unsichtbar" an den Kopf geflogen ist und dementsprechend eine leichte Ignoranz vollkommen zum Lebensgefühl dazugehört.
Und so viele Schlippchen-Schleicher. Man könnte meinen, die maximal Geschwindigkeit eines Schlenderers beträgt so 0,007 km/h.
Aufprallunfälle in letzter Sekunde vermieden.
Meistens :D
Und dann natürlich die ehemaligen Bekannten, denen man, warum auch immer, bei guter letzter Übereinkunft ein Kopfnicken und vielleicht mal ein eifriges Winken schenkt.
Oder aber man registriert sie halt, mag sie aber nicht, und ignoriert sie dann. Also dieses sogenannte "Du bist für mich Luft" Variante.
Ist eigentlich nicht meins, doch diese Spezis kennt ja jeder.
Nachdem wir noch im Drogeriemarkt die lebensnotwendige Zahnseide und das Haarspray gekauft haben, das ist doch ein wichtiger Grund, haben wir schnell zugesehen, wie wir da wieder wegkommen.
Und dieses Phänomen wiederholt sich immer und immer wieder, wobei der Anstandskauf variiert, es darf auch schon mal Shampoo oder Make-up sein.
Als ich dann überlegte, was wir als nächstes machen wollten, meldete sich just in dem Moment natürlich mein Bauch! HUNGER!
Mhhh, naaa gut, zu einem Fastfoodladen unserer Wahl und dann erstmal ein leckerer Wrap und Potatoes. Kann ich nur empfehlen. :)

Meistens nutzte ich diese Stadtfeste, um den neuesten Klatsch und Tratsch abzubekommen, wer nun wen mit wem betrog, wer sich trennte und wer sich (vielleicht mal wieder) fand.
Aber gestern kam ich dazu mal wieder nicht, es interessierte mich einfach nicht. So ist das, wenn das eigene Leben einem viel spannender vorkommt. Find ich toll.

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